Alle
Farbvarianten der Setter stammen höchstwahrscheinlich von einem gemeinsamen
Ahnen ab, dem sogenannten Langhaarigen „Vogelhund“, der bereits auf
holländischen Gemälden aus dem 15. und 16. Jahrhundert zu finden ist. Später
wurde dieser mit Spaniels und mit französischen und spanischen Vorstehhunden
gekreuzt, und so wurde die angeborene Eigenschaft, vor dem Wild zu halten, die
bereits aus der Zeit vor unserer Zeitrechnung bekannt ist, erhalten. Der Name „Setter“
kommt vom englischen „to set“, sich ducken oder setzen. Diese Hunde wurden
nämlich für eine Art der Jagd verwendet, in der das Wild in Netze gefangen wurde,
wobei die geduckten Jagdhunde ebenfalls unter dem Netz blieben. Später wurden
die Setter nur nach Jagdeigenschaften gezüchtet, nicht nach dem Aussehen. Sie
wurden vor allem als gute Vorsteher und zum Suchen von Kleinwild (vor Allem
Rebhühner und Wachteln) auf groβe Entfernungen verwendet. Zum Apportieren
dienten Spaniels und die kräftigeren Retriever.
Die Rasse
des Englischen Setters wurde von Reverend Harrison
am Ende des 18. Jahrhunderts begründet, mit Farbschlägen und dem Aussehen des
Setters beschäftigt sich die Zucht erst ab 1830, und um das heutige elegante und
schlanke Aussehen des Englischen Setters haben sich die Züchter Edward Lawerack und Purcell
Llewellin verdient gemacht. Der Setter kommt aus Südengland, er ist weiβ
mit kleineren oder gröβeren Punkten, Spritzern und Platten der Farben
Zitronengelb (lemon belton), Orange (orange belton), Leber (liver belton),
Schwarz (blue belton) oder tricolor. Eher als groβe Farbflecken wird ein fein
gespritztes Fell auf dem ganzen Körper (belton) bevorzugt. Diese Farbe hat sich
bis heute erhalten.
Standard FCI
seit 7. 9.
1998
Standard Nummer: 2
Englisch setter
URSPRUNG:
Grossbritannien.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDES:
24. 06. 1987.
VERWENDUNG: Vorstehhund.
KLASSIFIKATION FCI:
Gruppe 7 Vorstehhunde.
Sektion 2.2 Britische und irische Vorsteh –
hunde.
Setter.
Mit Arbeitsprüfung.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Von mittlerer
Grösse mit klarumrissener Silhouette, Gesamterscheinung und Bewegung elegant.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN): Sehr aktiv mit
ausgeprägtem Jagdsinn. Besonders freundlich und gutmütig.
KOPF: Er wird erhoben getragen, ist lang und
verhältnismässig trocken.
OBERKOPF:
Schädel: Von Behang zu Behang oval, mit
erkennbar viel Raum für das Gehirn; deutlich hervortretendes Hinterhauptbein.
Stop: Deutlich ausgeprägt.
GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm: Schwarz oder leberbraun, im Einklang
mit der Farbe des Haarkleids. Nasenlöcher weit offen.
Fang: Mässig tief und ziemlich viereckig. Die Länge
des Fanges vom Stop bis zur Nasenspitze sollte gleich der Länge vom
Hinterhauptbein bis zum Stop sein.
Lefzen: Nicht zu sehr hängend.
Kiefer / Zähne: Kräftige Kiefer von ungefähr
gleicher Länge, mit einem perfekten, regelmässigen und vollständigen
Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die
untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Vollzahnigkeit erwünscht.
Augen: Intelligent, sanft und ausdrucksvoll.
Augenfarbe von haselnussbraun bis dunkelbraun, je dunkler umso besser. Nur bei
Hunden mit der Farbe « Liver Belton » ist ein helleres Auge zulässig. Augenform
oval. Augen nicht hervortretend.
Behang: Von mittelmässiger Länge, tief angesetzt,
in schönen Falten dicht an der Wange anliegend. Spitze des Behangs samtartig,
oberer Teil mit feinem, seidigem Haar bedeckt.
HALS: Ziemlich lang, muskulös und trocken, am
Kopfansatz leicht gebogen und gut vom Kopf abgesetzt, zur Schulter hin stärker
werdend, keine lose Kehlhaut oder lose Haut unterhalb des Kehlbereichs. Elegant.
KÖRPER: Mässig lang.
Rücken: Kurz und gerade.
Lenden: Breit, leicht gewölbt, kräftig und muskulös.
Brust: Tief. Gute Tiefe und Breite zwischen den
Schulterblättern. Rippen gut gerundet und stark gewölbt, wobei die Rippen weit
nach hinten reichen.
RUTE: Annähernd in Linie des Rückens angesetzt,
mittellang, nicht tiefer als bis zu den Sprunggelenken reichend, weder gerollt
noch knotig, leicht gebogen oder Krummsäbelförmig. Dabei jedoch ohne die
geringste Tendenz, die Rute erhoben zu tragen. Die Befederung oder Fahne hängt
in langen Fransen nach unten. Die Befederung beginnt knapp unterhalb des
Rutenansatzes, sie wird zur Mitte hin länger und die Fransenlänge wird zum
Rutenende hin wieder kürzer. Haar lang, glänzend, weich und seidig, gewellt;
aber nicht gelockt. Die Rute wird in der Bewegung lebhaft von einer Seite zur
anderen geschlagen, dabei in einer Ebene mit der Rückenlinie, jedoch nicht
darüber, getragen.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND:
Schultern: Gut zurückliegend, schräg.
Ellenbogen: Gut anliegend und gut unter dem Körper
stehend.
Unterarm: Gerade und sehr muskulös, mit runden
Knochen.
Vordermittelfuss: Kurz, kräftig, rund und gerade.
HINTERHAND: Die Läufe sind sehr muskulös, was auch
für den Unterschenkel zutrifft. Von den Hüften bis zu den Sprunggelenken gute
Länge der Schenkel.
Oberschenkel: Lang.
Knie: Gut gewinkelt.
Sprunggelenk: Weder ein- noch ausdrehend, gut
tiefstehend.
PFOTEN: Gut gepolstert, mit eng aneinanderliegenden
und gut aufgeknöchelten Zehen, die durch dazwischen liegenden Haarbewuchs gut
geschützt sind.
GANGWERK: Freie, anmutige Bewegung, die den
Eindruck von Schnelligkeit und Ausdauer vermittelt. Freie Bewegung aus den
Sprunggelenken bewirkt den kraftvollen Schub. Von hinten betrachtet bilden Hüfte,
Knie- und Sprunggelenk eine Linie. Kopf natürlich hoch getragen.
HAARKLEID
HAAR: Vom Hinterkopf in Höhe des Behangs beginnend über den ganzen Körper
verteilt leicht gewellt, aber nicht gelockt, lang und seidig. « Hosen » an den
Hinterläufen und Befederung an den Vorderläufen fast bis zu den Pfoten reichend.
FARBE: Schwarz und Weiss (blue belton), Orange und
Weiss (orange belton), zitronenfarben und Weiss (lemon belton), Leberbraun und
Weiss (liver belton) oder Tricolour; diese Dreifarbigkeit besteht aus « blue
belton » und Tan oder « liver belton » und Tan.
Dabei werden Hunde ohne grosse Flecken am Körper, dafür mit überall vorhandener
Tüpfelung (Belton) bevorzugt.
ANMERKUNG DER STANDARD-KOMMISSION: « BELTON » dient
als Farbbezeichnung für eine Tüpfelung und/oder ein Zusammenlaufen von Farben
und gilt für den English Setter. Belton ist ein Dorf in Northumberland, und der
Name wurde von Mr. Edward Lavarack, dem Züchter der die Rasse in ihrer heutigen
Form geprägt hat, in seinem Buch über die English Setter verwendet, um diese
Färbung zu kennzeichnen.
GRÖSSE:
Widerristhöhe:
Rüden 65 bis 68 cm.
Hündinnen 61 bis 65 cm.
FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten
Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis
zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss hinsichtlich
Gesundheit und Wohlbefinden des Hundes.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen,
müssen disqualifiziert werden.
N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal
entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
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